Vom KAZ zum GAZ: Abstrichzentrum der StädteRegion wieder am Tivoli
Mit den stetig steigenden Infektionszahlen nimmt auch der Bedarf an Corona-Tests deutlich zu – und zwar so stark, dass die Testkapazitäten im kommunalen Abstrichzentrum in Eschweiler zukünftig knapp geworden wären. Um den Bedarf zu decken, haben sich die Krisenstäbe der Stadt und StädteRegion Aachen dazu entschieden, das Fußballstadion an der Krefelder Straße wieder als Testzentrum zu etablieren.
„Ich arbeite eigentlich in unserer Tagespflegeeinrichtung in Würselen“, sagt Jutta Klinkenberg vom DRK. „Aber als klar wurde, dass meine Kolleginnen und Kollegen hier im Abstrichzentrum dringend Unterstützung benötigen, war für mich klar, dass ich helfe.“ So wie Jutta Klinkenberg geht es den Meisten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im Abstrichzentrum der StädteRegion Corona-Tests durchführen. Aus vielen verschiedenen Bereichen hat sich medizinisches Fachpersonal des Roten Kreuzes freiwillig gemeldet, um die so dringend benötigten Stellen zu besetzen – und das von Beginn an.
Den DRK-Mitarbeitern und dem Ehrenamt sei Dank
Seit den Anfängen ist das Deutsche Rote Kreuz als Partner der Stadt und StädteRegion Aachen mit an Bord. Als die Corona-Fallzahlen im Februar diesen Jahres begannen exponentiell zu steigen, war man auf die Unterstützung des Roten Kreuzes angewiesen – nur so konnte am 4. März das kommunale Abstrichzentrum in Eschweiler eröffnet werden. „Das war damals schon eine ganz schöne Herkulesaufgabe.“, erinnert sich Andreas Nowack, einer der beiden Leiter des Abstrichzentrums beim DRK. „Wir mussten im Grunde von jetzt auf gleich dafür sorgen, dass mehrere hundert Tests pro Tag durchgeführt werden können. Ein großer Dank gebührt hier unseren engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die maßgeblich am Gelingen dieses ambitionierten Vorhabens beteiligt waren.“ Doch schon nach kurzer Zeit zeigte sich, dass die Testkapazitäten des kleinen Abstrichzentrums in Eschweiler knapp werden könnten. So kam es, dass am 26. März ein zweites kommunales Abstrichzentrum in Betrieb genommen wurde: der Aachener Fußballtempel am Tivoli. Durch die Eröffnung des Testzentrums am Tivoli konnte die erste Infektionswelle bravurös gemeistert werden. Über den Sommer hinweg reduzierten sich die Fallzahlen, doch der Betrieb des Abstrichzentrums lief unaufhörlich weiter – allerdings wieder in Eschweiler und mit weniger Personal.
KAZ wird zu GAZ – Testzentrum in Eschweiler wird stillgelegt
Doch fallende Temperaturen und „normales“ gesellschaftliches Leben sorgten dafür, dass die Infektionszahlen wieder anstiegen, und so ist seit Mitte Oktober klar: Das Stadion an der Krefelder Straße muss erneut in Beschlag genommen werden, gleichzeitig wird das in Eschweiler stillgelegt. Die zweite Welle, sie ist auch in der StädteRegion angekommen. Seit dem ersten November wird am Tivoli wieder getestet, und das mit einem neuen Partner: der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) – das KAZ wurde zum GAZ, zum „Gemeinsamen Kommunalen Abstrichzentrum“. „Das GAZ“, erklärt Dr. Michael Ziemons, Gesundheitsdezernent der StädteRegion, „ist damit für alle denkbaren Testfälle bestens gewappnet.“ So wird nicht nur ein kompetentes Team, bestehend aus Hausärzten mit entsprechendem Personal, der KV vor Ort sein, sondern selbstverständlich auch das Personal der StädteRegion. Mit dabei außerdem natürlich das DRK. Auch die Malteser sind mit einer Mannschaft vertreten – alle arbeiten zusammen, um möglichst reibungslos die nötigen Corona-Tests durchzuführen. Für die tatkräftige Unterstützung der beiden Hilfsorganisationen ist Ziemons dankbar: „Es ist ganz klar: Ohne sie wäre es nahezu unmöglich den hohen Arbeitsaufwand zu bewältigen.“ Denn mit den stationären Testungen im Abstrichzentrum ist es bei weitem nicht getan: Hinzu kommen sogenannte Reihen- und Aufnahmetests.
Wer und wann wird eigentlich getestet?
Zwar ist der stationäre Betrieb des Abstrichzentrums, bei dem Kontaktpersonen der ersten Kategorie getestet werden, die Hauptaufgabe der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, doch kommen je nach Infektionsgeschehen auch noch Reihentestungen dazu. Hierfür stehen jederzeit mobile Einsatzteams des Roten Kreuzes zur Verfügung, die bei Bedarf ausrücken können – so, wie Anfang Oktober, als DRK-Mitarbeiter zusammen mit Kollegen des Malteser Hilfsdienstes in der Sporthalle am Couven-Gymnasium nach einem Corona-Ausbruch in sechs Stunden 280 Tests durchführten. Die sogenannten Aufnahmetests werden bei Menschen durchgeführt, die von Zuhause beispielsweise in ein Pflege- oder Altenheim umziehen. Auch hier rückt das mobile Einsatzteam zur Testung aus – dann allerdings nicht zu fünft, sondern in der üblichen Zweier-Besetzung. Vor diesem Hintergrund wird deutlich: Diese Vielzahl an Testungen kann nur deshalb bewerkstelligt werden, da alle Beteiligten Hand in Hand zusammenarbeiten – das Gesundheitsamt, die StädteRegion und Stadt Aachen, das Deutsche Rote Kreuz, die Malteser und seit November auch die Kassenärztliche Vereinigung.