22.06.2016) Roetgen. Auf einer gut besuchten Mitgliederversammlung stellte der DRK-Ortsverein Roetgen mit einem teilweise neu formierten Vorstand die Weichen für die Zukunft. Vorsitzender Manfred Eis begrüßte dazu als Gäste den Präsidenten des Kreisverbands Städteregion, Ingo Kohnen, sowie den Roetgener Bürgermeister Jorma Klauss.
Dank an Eis und Kollegen
Für drei Vorstandsmitglieder, die sich nach langen Jahren nun zurückziehen wollten, fand Einsatzleiter Guido Offermann Dankesworte. Ex-Bürgermeister Manfred Eis war 1998 zum Vorsitzenden des Ortsvereins gewählt worden, weil es in Roetgen gute Tradition ist, dass das jeweilige Gemeindeoberhaupt dieses Amt übernimmt. „Er war das Aushängeschild des Ortsvereins“, würdigte Offermann sein großes Engagement. Mit ihm verlassen auch seine Stellvertreterin seit 2001, Inge Tappert, sowie Thomas Klubert, ebenfalls seit 1998 als (stellvertretender) Kassierer im Amt, den Vorstand. Als Versammlungsleiter dankte auch Ingo Kohnen allen Vorstandsmitgliedern für die geleistete Arbeit und den familiären Zusammenhalt. „Wenn der Vorstand nicht funktioniert, funktioniert der ganze Ortsverein nicht“, betonte er.
Die Neuwahlen wurden zügig abgewickelt. „Damit trete ich mal wieder in große Fußstapfen“, kommentierte Jorma Klauss, Eis’ Nachfolger als Bürgermeister und nun auch als DRK-Vorsitzender, seine einstimmige Wahl. Er freue sich auf die Arbeit in einem jungen und finanziell soliden Verein mit einem sympathischen und familiären Umfeld.
Stellvertretende Vorsitzende wurde die bisherige Blutspendebeauftragte Ingeborg Deutz-Ruppert. Zur Kassiererin wurde Nadine Offermann wiedergewählt, ihr Stellvertreter ist jetzt Rainer Kiewitt. Im Amt bestätigt wurden auch Bereitschaftsleiter Guido Offermann und sein Stellvertreter Kjell Ruppert. Neu im Team sind Jutta Kiewitt als Blutspendebeauftragte und Jan Börmann als Ausbildungsleiter.
Nach den Ehrungen langjähriger aktiver Mitglieder leitete der Kassenbericht von Nadine Offermann den Rückblick auf das abgelaufene Geschäftsjahr ein.
Rainer Kiewitt konnte ihr eine „super geführte Kasse“ bescheinigen. Im nächsten Jahr werden Inge Tappert und Jenny Krott die Kasse prüfen. Kjell Ruppert berichtete über die Bereitschaftsarbeit des Ortsvereins. Dazu gehören neben den regelmäßigen Gruppenabenden auch Sanitätsdienste bei örtlichen Veranstaltungen wie Maifest, Martinszug oder Rakkeschlauf. Die Einsätze an den Karnevalstagen 2016 hätten alles überstiegen, was es bisher gab, blickte Kjell Ruppert mit Entsetzen zurück. Man sei personal- und ressourcenmäßig am Limit gewesen. Dank der hohen Ausbildungsbereitschaft konnte im vergangenen Jahr weiteres qualifiziertes Personal gewonnen werden, konnte Ruppert aber auch Positives vermelden.
Als Vorsitzender freute sich Manfred Eis, dass wieder junge Leute für das DRK und den ehrenamtlichen Einsatz begeistert werden konnten. Aktuell gehören dem Ortsverein 54 Mitglieder an. Gemeinsam mit dem Ortsverein Simmerath wird zurzeit auch ein Jugend-DRK neu aufgebaut.
Problem Blutspenden
Auf ein eher ruhiges Jahr blickte Einsatzleiter Guido Offermann zurück. Die intensive Flüchtlingsarbeit, die das Gesamt-DRK im vergangenen Jahr beschäftigt hat, habe kaum Raum für andere Aktionen gelassen. Hier sei die Roetgener Sanitätseinheit nicht so stark involviert gewesen, man habe lediglich die Einrichtung von Erstaufnahmeeinrichtungen unterstützt. Seinem Stellvertreter Kjell Ruppert konnte der Einsatzleiter die Ernennung zum Gruppenführer Sanität überreichen.
Sorgenkind war im Roetgener Ortsverein wie in vielen anderen auch die Blutspendearbeit. Zwar gebe es immer noch 50 bis 60 treue Spender pro Termin, doches werde immer schwerer, sich mit der unentgeltlichen Blutspende für das DRK gegen die Werbung für bezahlte Blutspenden zu behaupten, erklärte Ingeborg Deutz-Ruppert. Diese Praxis von großen Kliniken, die damit aber nur den Eigenbedarf abdecken, kritisierte auch Kreis-Präsident Ingo Kohnen scharf. Auf der Strecke blieben dabei die kleineren Krankenhäuser, die auf eine Versorgung durch das DRK angewiesen seien. Das DRK erfülle mit dem Blutspendedienst einen Auftrag des Landes, vor diesem Hintergrund werde in Kürze ein Gespräch mit den Landtagsabgeordneten der Region stattfinden, kündigte Kohnen an.
Rundum erfreulich war dagegen der Bericht, den Guido Offermann in Vertretung von Ausbildungsleiter Stefan Wilms geben konnte. Die Grund- und Fortbildungskurse für die Öffentlichkeit und die eigenen Teilnehmer, darunter auch spezielle Angebote wie Erste Hilfe am Kind und Defibrillator-Training, wurden im vergangenen Jahr von 299 Personen besucht. In speziellen Kinderkursen macht Inge Tappert schon die Jüngsten in Kindergarten und Grundschule mit Erster Hilfe vertraut.
Quelle: Eifeler Zeitung / Eifeler Nachrichten vom 22.06.2016