Sich jeden Tag aufs Neue überraschen lassen
Der Kleiderladen des Deutschen Roten Kreuzes hat auf der Rathausstraße ein neues Ladenlokal bezogen
Stolberg. Wenn ein Geschäft den Standort wechselt, ist das häufig mit einem gewissen Risiko verbunden: „Werden die Kunden auch weiterhin kommen?“ fragen sich die Inhaber. „Und wie kommt das neue Lokal an?“ Im Falle des Kleiderladens des Deutschen Roten Kreuzes in Stolberg fällt die Antwort eindeutig aus – eindeutig positiv. Denn über mangelnden Besucherstrom kann sich seit der Neu-Eröffnung niemand beklagen. „Hier an der Rathausstraße sind wir viel besser sichtbar und werden jetzt erst richtig wahrgenommen“, berichtet Elke Grohs, die das Geschäft leitet.
Bis vor wenigen Wochen war der Kleiderladen noch in der Stadthallenpassage untergebracht – ein wenig versteckt sogar, wie Simona Conrad, die beim DRK für die Kleiderläden in der Region zuständig ist, zugibt: „Viele Leute, mit denen ich jetzt spreche, wussten gar nicht, dass wir dort überhaupt präsent waren.“ Weil die Itertalklinik die Räumlichkeiten nun nutzen will, musste sich der Laden ein neues Domizil suchen und hat nun auf der Rathausstraße einen passenden Standort gefunden. Dieser stellt nicht nur im Hinblick auf die Sichtbarkeit eine Verbesserung dar. Statt 120 Quadratmetern stehen nun fast 200 Quadratmeter zur Verfügung, auf denen neben Bekleidungsstücken auch Schuhe, Taschen, Schmuck, Bettwäsche und Handtücher angeboten werden. „Und zwar so, dass viele Menschen von außen gar nicht erkennen, dass es sich hier um Second Hand Ware handelt“, berichtet Simona Conrad. „Wir versuchen, die Kleidungsstücke angemessen und wertvoll zu präsentieren.“
Und das gelingt. Die Kunden seien durchweg begeistert von der neuen Aufmachung, die eher einer Boutique gleiche. „Manche von ihnen kommen sogar jeden Tag her“, ergänzt Elke Grohs. Und das aus gutem Grund.
Denn im Deutschen Roten Kleiderladen gibt es jeden Tag etwas Neues zu entdecken. „Unser Laden ist ein Überraschungsei“, sagt Simona Conrad. „Das unterscheidet uns von großen Modeketten, wo man immer genau weiß, wann welche Produkte geliefert werden und welche Größen vorrätig sind. Wir im Kleiderladen können nur das anbieten, was uns die Leute spenden. Und wir sorgen auch dafür, dass jeden Tag neue Ware in den Regalen ausliegt.“
Das geht natürlich nicht ohne Hilfe. Derzeit besteht das Team des Kleiderladens aus sieben festen ehrenamtlichen Mitarbeitern, die die aus den Altkleidercontainern eingesammelten Klamotten genau unter die Lupe nehmen, anschließend sortieren und liebevoll zusammenlegen. Auf die Verkaufsfläche gelangt natürlich nur Ware, die noch in Ordnung ist. „Stücke mit Löchern, Flecken, Rissen oder Farbresten werden aussortiert“ so Elke Grohs. „Wenn uns Menschen etwas spenden wollen, sollte die Kleidung so beschaffen sein, dass man sie noch gerne anzieht.“ Spenden nehme der Kleiderladen auch direkt vor Ort in Empfang. Bei größeren Mengen würden die Spenden sogar nach Terminvereinbarung zu Hause abgeholt.
Wer dem Kleiderladen etwas zum Verkauf überlassen möchte, tut dabei auf zweierlei Weise etwas Gutes. Zum einen helfe man Menschen, die nicht viel Geld zum Leben haben, dabei, günstig etwas Schickes zum Anziehen zu erwerben. „Die meisten wollen keine Almosen, sondern sie möchten schon etwas bezahlen. Und diese Möglichkeit – für wenig Geld ein gutes Kleidungsstück zu bekommen – bieten wir hier“, berichtet Simona Conrad. Die Preise fangen bei 50 Cent an. Mit ein bisschen Glück, bekomme man auch einen kompletten Herrenanzug für acht Euro, sofern denn einer gespendet wurde. Zum anderen finanzieren die Einnahmen aus den Kleiderläden die ehrenamtliche Arbeit des Deutschen Roten Kreuzes, zum Beispiel die Ausbildung und Ausstattung von Helfern im Katastrophenschutz und im Sanitätsdienst. Denn hier spare die öffentliche Hand immer mehr, gibt Simona Conrad zu Bedenken.
Aber selbstverständlich steht der Kleiderladen nicht nur bedürftigen Menschen offen, darauf verweist schon der Slogan „Kleidung für Jedermann“. Deshalb gibt es auch hochwertigere gebrauchte Artikel im Angebot, die entsprechend zu höheren Preisen angeboten werden. „Eine Designer-Jacke, die im Geschäft 250 Euro kostet, können sich ja auch Normalverdiener häufig nicht leisten“, so die DRK-Mitarbeiterin. Im Kleiderladen zu einem deutlich geringeren Preis aber schon. Allerdings haben die niedrigen Preise auch dazu geführt, dass Menschen dies gezielt ausnutzen. „Wir haben leider die Erfahrung gemacht, dass die Artikel über das Internet oder auf Flohmärkten weiterverkauft werden, um daraus dann Gewinn zu ziehen. Das ist natürlich nicht der Sinn und Zweck eines Kleiderladens. Um das zu verhindern, haben wir uns dazu entschlossen, die Waren nur noch in haushaltsüblichen Mengen abzugeben“, erklärt Simona Conrads.
Wer nun auf die Idee kommt, dass sich im Laden auf der Rathausstraße alles nur um Klamotten dreht, liegt falsch. „Es gibt immer wieder Menschen, die herkommen, um mit jemandem sprechen zu können und das Herz auszuschütten. Wir versuchen dann, so gut es geht weiterzuhelfen und Kontakte zu vermitteln, denn das Deutsche Rote Kreuz ist natürlich in vielen Bereichen tätig“, sagt Elke Grohs. Die Grundsätze des DRK wie Menschlichkeit, Freiwilligkeit und Universalität – sie spiegeln sich im Stolberger Kleiderladen wider.
Und das gelingt. Die Kunden seien durchweg begeistert von der neuen Aufmachung, die eher einer Boutique gleiche. „Manche von ihnen kommen sogar jeden Tag her“, ergänzt Elke Grohs. Und das aus gutem Grund.
Denn im Deutschen Roten Kleiderladen gibt es jeden Tag etwas Neues zu entdecken. „Unser Laden ist ein Überraschungsei“, sagt Simona Conrad. „Das unterscheidet uns von großen Modeketten, wo man immer genau weiß, wann welche Produkte geliefert werden und welche Größen vorrätig sind. Wir im Kleiderladen können nur das anbieten, was uns die Leute spenden. Und wir sorgen auch dafür, dass jeden Tag neue Ware in den Regalen ausliegt.“
Spenden werden abgeholt
Das geht natürlich nicht ohne Hilfe. Derzeit besteht das Team des Kleiderladens aus sieben festen ehrenamtlichen Mitarbeitern, die die aus den Altkleidercontainern eingesammelten Klamotten genau unter die Lupe nehmen, anschließend sortieren und liebevoll zusammenlegen. Auf die Verkaufsfläche gelangt natürlich nur Ware, die noch in Ordnung ist. „Stücke mit Löchern, Flecken, Rissen oder Farbresten werden aussortiert“ so Elke Grohs. „Wenn uns Menschen etwas spenden wollen, sollte die Kleidung so beschaffen sein, dass man sie noch gerne anzieht.“ Spenden nehme der Kleiderladen auch direkt vor Ort in Empfang. Bei größeren Mengen würden die Spenden sogar nach Terminvereinbarung zu Hause abgeholt.
Wer dem Kleiderladen etwas zum Verkauf überlassen möchte, tut dabei auf zweierlei Weise etwas Gutes. Zum einen helfe man Menschen, die nicht viel Geld zum Leben haben, dabei, günstig etwas Schickes zum Anziehen zu erwerben. „Die meisten wollen keine Almosen, sondern sie möchten schon etwas bezahlen. Und diese Möglichkeit – für wenig Geld ein gutes Kleidungsstück zu bekommen – bieten wir hier“, berichtet Simona Conrad. Die Preise fangen bei 50 Cent an. Mit ein bisschen Glück, bekomme man auch einen kompletten Herrenanzug für acht Euro, sofern denn einer gespendet wurde. Zum anderen finanzieren die Einnahmen aus den Kleiderläden die ehrenamtliche Arbeit des Deutschen Roten Kreuzes, zum Beispiel die Ausbildung und Ausstattung von Helfern im Katastrophenschutz und im Sanitätsdienst. Denn hier spare die öffentliche Hand immer mehr, gibt Simona Conrad zu bedenken.
Das DRK kann in vielen Lebenslagen helfen
Aber selbstverständlich steht der Kleiderladen nicht nur bedürftigen Menschen offen, darauf verweist schon der Slogan „Kleidung für Jedermann“. Deshalb gibt es auch hochwertigere gebrauchte Artikel im Angebot, die entsprechend zu höheren Preisen angeboten werden. „Eine Designer-Jacke, die im Geschäft 250 Euro kostet, können sich ja auch Normalverdiener häufig nicht leisten“, so die DRK-Mitarbeiterin. Im Kleiderladen zu einem deutlich geringeren Preis aber schon. Allerdings haben die niedrigen Preise auch dazu geführt, dass Menschen dies gezielt ausnutzen. „Wir haben leider die Erfahrung gemacht, dass die Artikel über das Internet oder auf Flohmärkten weiterverkauft werden, um daraus dann Gewinn zu ziehen. Das ist natürlich nicht der Sinn und Zweck eines Kleiderladens. Um das zu verhindern, haben wir uns dazu entschlossen, die Waren nur noch in haushaltsüblichen Mengen abzugeben“, erklärt Simona Conrads.
Wer nun auf die Idee kommt, dass sich im Laden auf der Rathausstraße alles nur um Klamotten dreht, liegt falsch. „Es gibt immer wieder Menschen, die herkommen, um mit jemandem sprechen zu können und das Herz auszuschütten. Wir versuchen dann, so gut es geht weiterzuhelfen und Kontakte zu vermitteln, denn das Deutsche Rote Kreuz ist natürlich in vielen Bereichen tätig“, sagt Elke Grohs. Die Grundsätze des DRK wie Menschlichkeit, Freiwilligkeit und Universalität – sie spiegeln sich im Stolberger Kleiderladen wider:
Quelle: Super Mittwoch, Ausgabe Stolberg vom 26.04.2017
Mehr Infos zu den Kleiderläden des DRK gibt es hier