Kein blaues Blut: der designierte Prinz beim Aderlass
Die zukünftige Tollität Patrick I. und sein Zeremonienmeister Michael machen bei Spendenaktion des Deutschen Roten Kreuzes mit
Eschweiler. Es ist zwar nicht blau, aber dennoch sehr wertvoll. Der designierte Prinz Patrick I. und sein Zeremonienmeister Michael Körfer gehen mit gutem Beispiel voran und spendeten einen halben Liter ihrers Blutes bei der Blutspendenaktion des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und des St.-Antonius-Hospitals. Mit dabei sind weitere Wegbegleiter aus dem Karneval sowie vom Krankenhaus selber. Für den zukünftigen Prinzen war es bereits die 15. Blutspende, für den Zeremonienmeister die Premiere. Nach dem Ausfüllen des Fragebogens, einer kurzen ärztlichen Untersuchung, ob die beiden auch bereit für die Nadel sind, geht es auf die Liegen. Es dauert ein Weilchen, bis die Mediziner bei Körfer eine geeignete Ader finden – das Innenleben eines Zeremonienmeisters ist nunmal sehr delikat. Kurzer, schmerzloser Pieks und schon fließt das rote Gold.
„Eine Empfängerregion“
„Eschweiler ist leider noch eine Empfängerregion, das heißt, es wird hier mehr Blut benötigt, als gespendet wird“, erklärt Ulrich Dreiner vom DRK. Daher seien Blutspenden hier umso wichtiger. Auch gibt es noch keinen besseren Ersatzstoff, kein künstliches Blut, weshalb die Krankenhäuser immer noch auf das sogenannte „Vollblut“ gesunder Menschen angewiesen sind. Spenden dürfen Menschen im Alter zwischen 18 und 68 Jahren, die mindestens 50 Kilogramm auf die Wage bringen. Der Verlust von gut einem halben Liter Blut ist für den menschlichen Körper unbedenklich. „Es ist sogar gesund, denn wenn der Körper merkt, dass ein bisschen Blut weg ist, wird die Blutneubildung noch einmal extra angeregt“, erklärt Dreiner. Ein weiterer Vorteil, abgesehen davon, dass man Menschenleben retten kann, ist auch, dass das eigene Blut im Labor untersucht wird. So können potenzielle Schädigungen der Leber, mögliche HIV-Infektionen oder andere Krankheitserreger diagnostiziert werden.
Die beiden Spender liegen entspannt auf der Liege. Fast könnte man denken, sie seien im Urlaub, wäre da nicht der Zugang in ihrem Arm, aus dem ihr Blut fließt. Wie es sich für echte Karnevalisten gehört, wird noch viel gelacht und gescherzt, bis der Beutel voll ist. „Ich finde, wenn ich etwas mit wenig Aufwand geben kann und anderen damit helfe, dann sollte ich es auch machen. Es kann ja auch sein, dass ich selbst einmal Blut brauche“, hebt der designierte Prinz die Wichtigkeit einer Blutspende hervor.
Nach acht Minuten und 528 Gramm im Beutel ertönt das Signal – genug des prinzlichen Blutes. Kurze Ruhepause für den Kreislauf, bevor es dann zum Buffet zur Stärkung geht. Aber so wie die beiden Karnevalisten drauf sind, sind sie nicht nur nach der Blutspende fit, sondern auch gewappnet für die Fünfte Jahreszeit. (as)
02.01.2018 / Eschweiler Zeitung / Seite 21 / Lokales